Therme nicht vor 2030 

Die CDL ist überrascht über Aussagen des Bürgermeisters. Die Therme in Bad Waldliesborn bestimmt weiterhin einen großen Teil der Lippstädter Politik. Wichtig ist hier eine klare sachliche Trennung der Themen. Über notwendige Wasserflächen wird öffentlich diskutiert. Jetzt tagte der Arbeitskries Therme (nicht öffentlich) und ein Architekt plant – soweit so gut, und auch ein wichtiger Schritt in Richtung Ergebnis. Allerdings verwundern einige Details der kurzen Pressemeldung mit den Aussagen des Bürgermeisters schon. Da ist zunächst einmal die generelle Sprache. Es liest sich so, als ob es nur noch um das Konzept geht (ohne Lehrschwimmbecken). Wenn der Kostenrahmen passt, dann ist doch alles geregelt und beschlossen!

Diese Sprache ist ein Schritt zu weit. Grundsätzlich geht es doch darum, ob wir als Stadt diese Therme überhaupt bauen wollen, und vor allem können. Womit wir bei den Eigentumsverhältnissen des Grundstücks und den Kosten wären. Über welche Flächen verfügen wir denn, so dass eine konzeptionelle Planung überhaupt möglich ist? Nach der Präsentation vom Stadtwerke Chef Müller, eines wirklichen Wellness-Bades mit Sauna usw. und geschätzten Kosten von 65 Mio. € wollte die Politik drastisch reduzieren. Die Rede war von 20 bis 25 Mio. €. Jetzt stehen schon 35 Mio. € im Raum. Wenn es so weitergeht landen wir beim neuen Konzept des Architekten bei 40 Mio. € und winken die durch. Das wäre doch nicht weit vom Rahmen (35 Mio.) entfernt. Mit Preissteigerungen und weiteren Kleinigkeiten sind wir dann auch schnell bei 50 Mio. €. Wichtig ist es, nicht den Blickwinkel zu verlieren. Es geht um Lippstadt als ganze Stadt. Hier stehen wir in den kommenden Jahren vor großen finanziellen Herausforderungen. Daher verwundert in der Meldung neben der generellen Sprache und den Kosten vor allem der letzte Satz – Zitat des Lippstädter Bürgermeisters: „Schließlich wünschen sich die Lippstädter schnell einen Ersatz!“ Hier wird der Wahlkampf eröffnet! Woher weiß Herr Moritz das? Wie kann er in diesem Punkt so verallgemeinern? Wünschen sich die Bürger von z. B. Lippstadt-Dedinghausen Ersatz für die Therme? Da die Planung ohne Lehrschwimmbecken ist, wünschen sich die Lippstädter vielleicht eher, dass alle Kinder schwimmen lernen? Die Lippstädter wünschen sich auch eine gute und funktionierende Feuerwehr und einen schnellen Rettungsdienst! 

Weiterer Punkt: Was bedeutet schnell? Hier sollte endlich einmal mit offenen Karten gespielt, und ein möglicher Zeitplan vorgelegt werden! Vor dem Jahr 2030, wenn überhaupt, wird kein Lippstädter Bürger in einer potentiellen neuen Therme schwimmen. Klar ist, dass wir zu einer Entscheidung kommen müssen. Diese aber bitte mit sachlichen Argumenten unter Berücksichtigung der gesamten Rahmenbedingungen und der klaren Fakten. Im Zweifel lassen wir die Lippstädter doch direkt entscheiden, ob Sie eine Therme wollen!