Die Wahl des Verkehrsmittels entscheidet der Bürger und nicht die Politik

„Die Befürchtungen, die wir Christdemokraten Lippstadt, CDL, bei der Abstimmung über die Beauftragung eines Planbüros aus Dortmund zur Erstellung eines Mobilitätskonzeptes für die Stadt Lippstadt seinerzeit geäußert haben, haben sich bestätigt.“ Das gab der Fraktionsvorsitzende der CDL, Axel Bohnhorst, jetzt in einer Presseerklärung bekannt.

„Als im Dezember 2012 mehrheitlich beschlossen wurde, für diese Konzepterstellung einen hohen 5-stelligen Betrag einzustellen, haben wir aus guten Gründen dagegen gestimmt“, so Bohnhorst weiter.

Klimakonzept, Verkehrskonzept, integriertes Handlungskonzept, Fahrradwegekonzept, Elektromobilitätskonzept – Pläne, Pläne, Pläne und unzählige Arbeitskreise. Es wird Zeit zu handeln. Bis heute hätte man die bestehenden Vorstellungen von Verkehr in und nach Lippstadt längst umsetzen können.

Besonders enttäuscht zeigen sich die Mitglieder der Christdemokraten Lippstadt, CDL, darüber, dass ihre in den letzten Jahren im Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss gestellten Anträge stets mit dem Hinweis auf die Untersuchungen der Dortmunder Planer zum Mobilitätskonzept zurückgestellt wurden. Leider findet sich aber auch rein gar nichts unserer Vorschläge in dem jetzt vorliegenden Bericht wieder.

Die CDL hatte als dringlichste verkehrspolitische Aufgabe gefordert, den Tangentenring durch eine grüne Welle attraktiver zu regeln, damit dieser für die Durchgangsverkehre akzeptabel wird. „Der Verkehr sucht sich, wie Wasser, den Weg des geringsten Widerstandes. Wenn die Tangenten nicht schnell genug sind werden die Innenstadt oder die umliegenden Wohnstraßen verstärkt genutzt.“, so Bohnhorst. Wer einmal den Tangentenring Gütersloh befahren hat, wird festgestellt haben, dass man bei Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeit auf einer grünen Welle zügig die Stadt  umfahren kann. Das muss doch auch in Lippstadt machbar sein!

Der Konrad Adenauer Ring sollte nach Meinung der CDL auch die Verkehre aufnehmen, die in die südöstlichen Quartiere unserer Stadt wollen. Damit wären die Stirper Straße und auch der Weingarten entlastet. Nichts davon hat man in dem vorliegenden Konzept behandelt. Die Stadt endet quasi verkehrlich an der Woldemei und der Cappelstraße, sowie an der Röpke- und noch nicht gebauten Jakob Koenen Straße.

Es ist noch gar nicht lange her, so die CDL, als viele auswärtige Besucher unserer Stadt sich über die Baustellen und damit erforderlichen Sperrungen und Umleitungen beschwerten. Das hat nachhaltig auch und gerade dem Einzelhandel in unserer Stadt geschadet. Kundenströme aus dem Umland blieben aus, was folgend auch einen Verlust von Kaufkraftbindung zur Folge hat. Gerade sind die Vertreter des Einzelhandelsstandort Lippstadt bemüht, hier die Kaufkraft aus dem Umland wieder zurück zu gewinnen, da soll unsere Stadt erneut zu einem Experimentierfeld für Mobilität oder besser gesagt gegen Mobilität per PKW werden! Wir sehen diese Entwicklung skeptisch,  vor dem Hintergrund der jetzt bereits auflaufenden Kritik vieler Bürger und Bürgerinnen, gerade auch aus unseren Ortsteilen. Denn man fährt aus,

z. B. Hörste oder Eickelborn, nicht immer mit dem Fahrrad nach Lippstadt, wenn man zum Arzt oder zum Einkaufen möchte.

Die Wahl des Verkehrsmittels entscheidet der Bürger und nicht die Politik, so die CDL.

Fakt ist aber auch, dass Radwege erneuert und sicherer und besser geführt werden müssen. Gerade der Bereich Lippertor sei hier als Beispiel angeführt. Was spricht gegen eine Fahrradbrücke über die nördliche Umflut? Ein generelles Tempo 30 in der Innenstadt sehen wir kritisch. Damit wird allen Vorstellungen von Radwegen z. B. gegenläufig auf der Woldemei oder mittig der Cappelstraße der rechtliche Rahmen geöffnet. Wir sehen die Woldemei, solange die Tangenten nicht funktionieren, zukünftig nicht als einspurige Fahrbahn. „Wegen einer möglichen Sperrung der Poststraße gehen bereits heftige Einwände bei uns ein“, so Bohnhorst. Dagegen sehen wir eine alte Forderung nach Einbahnstraßenregelung in der Rathausstraße durchaus als positiv an. Wir hätten uns gewünscht, dass man die CDL Forderung nach Barrierefreiheit im Bereich Marktplatz zur Marienkirche und die bessere Begehbarkeit des Rathausplatzes durch vernünftige, glatte Laufwege wohlwollend geprüft hätte, denn auch Fußgänger sind Verkehrsteilnehmer!

Zu den freien Parkplätzen, die die Gutachter beschreiben, sei gesagt, dass man ja nicht hinterm Bahnhof parkt, um z.B. die Geschäfte oder Praxen am Markt aufzusuchen.

Wir Christdemokraten Lippstadt, CDL, werden, wenn die Bürger und Bürgerinnen Lippstadts es wünschen, einem Verkehrsversuch zustimmen, wir werden aber vehement darauf drängen, dass die wichtigsten verkehrspolitischen Forderungen der CDL die Schließung des Tangentenrings durch das Uniongelände, sowie die von uns immer wieder angesprochene grüne Welle auf dem jetzt vorhandenen Tangentenring im Süden und Westen endlich geschaltet wird. Nur dadurch werden die Innenstadt und die Wohngebiete nicht mehr in dem jetzt noch vorhandenen Maße durch die Durchgangsverkehre tangiert. Dazu braucht es keine hochbezahlten externen Planer. Zum Schluss noch etwas aus aktuellem Anlass. Wir fordern, dass nachts im Bereich der Woldemei und Cappelstraße Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden, denn erneut liegen uns Beschwerden vor, dass dort „Autorennen“ stattfinden!