Mit „Skywalk“ Verkehr im Norden entzerren?

Mit „Skywalk“ Verkehr im Norden entzerren?

Lippstadt – „Skywalk“: Klingt nach Science-Fiction – und soll im Norden doch Realität werden. So zumindest der Vorschlag der Christdemokraten Lippstadt (CDL). Die Idee dahinter: Durch einen Steg entlang der Nördlichen Umflut könnte die Röpke-Straße verbreitert, so von zwei auf drei Spuren wachsen. Sich stauende Linksabbieger (am Cappeltor) würden dann nicht länger Geradeausfahrer (gen Cappel) blockieren. Doch damit an Vorteilen noch nicht genug.

Denn: In Kombination mit einer Grünen Welle Richtung Osten könnte der Tangenten-Verkehr gleich in beide Richtungen beschleunigt und so der „Verkehrsdruck“ aus den Wohngebieten genommen werden. Das sagt Dieter Holzhauer, für die CDL Mitglied im Bauausschuss und als professioneller Verkehrsplaner nun wahrlich kein Laie auf dem Gebiet.

Doch ist ein derartiger Steg baulich überhaupt realisierbar? „Natürlich“, ist sich Holzhauer sicher, der das Vorhaben schon grob durchgerechnet und mit etwa 500 000 Euro beziffert hat. Etwa 140 Meter Steg müssten für Fußgänger und Radler an der Umflut (bzw. über deren Nordufer) entstehen, dazu Bohrpfähle in die Erde gestrieben werden. Die bestehende Mauer müsste zudem auf einer Länge von rund 200 Metern versetzt werden.

„Steg wertet auch Weg auf“

Damit einherginge, so Fraktionschef Axel Bohnhorst, aber „auch eine enorme Aufwertung des sehr wichtigen Radweges dort“. Unterm Strich könnte die Linksabbiegerspur (am Cappeltor Richtung Altstadt) so wohl um mindestens 120 Meter verlängert werden: „Da passen dann schon ein paar Autos mehr drauf“, weiß auch Günther Ostkamp. Und um Kritikern mit Blick auf den Baumbestand dort gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen, sagt der Garten- und Landschaftsexperte der CDL, Elmar Höer, gleich vorweg: „In diesem Bereich stehen ganz sicher keine Bäume mit Zukunft.“

Voraussetzung für ein solches Vorhaben aus Sicht der Christdemokraten sei jedoch wohl, so Bohnhorst, „dass wir am Ende der Diskussion“ – die hiermit angestoßen sei – „mit einer Stimme sprechen“. Sprich: Politische Einigkeit sollte darüber schon herrschen, wenn dem Land (als zuständigem Straßenbaulastträger) dieses Vorhaben vorgestellt werden sollte. Und: Zwar klinge die Investition von 500 000 Euro zunächst gewaltig. Doch führe man sich vor Augen, dass schon die Sanierung des Stadttheaters wohl mindestens zwölf Mio. Euro verschlinge, sei der Steg mit Blick auf seinen Nutzen sicher gerechtfertigt. Und überdies am Theater einzusparen. – stn