Nun doch grau statt grün an der Südlichen Umflut?

LIPPSTADT – Flache Uferböschungen und Kleinspielfelder, dazu Bänke und
Brücken, Umflut-begleitende Wege und ganz viel Grün: Zu einem attraktiven
Freizeitbereich mit Park-Charakter soll das Areal südlich des Adenauer-
Rings in den kommenden Jahren entwickelt werden. Doch eine politische
Mehrheit für dieses Kleinod am Rande der Altstadt sehen die
Christdemokraten Lippstadt (CDL-Fraktion) aktuell in Gefahr.
Der Grund: Wegen der Stellplatz-Knappheit und „Wildparkerei“ am Hesse-
Parkplatz (wir berichteten) hätten jüngst schon CDU- und BG-Fraktion einen
Erhalt der dortigen Parkplätze ins Spiel gebracht. Grau statt grün? Eine
Idee, die für die Christdemokraten „überhaupt keine Option“ ist, wie
Hannelore-Bartmann-Salmen bei einem Ortstermin betont. Vielmehr gelte es, die Südliche Umflut als „einzige noch
erhaltene Festungsanlage“ zu pflegen und „in Szene zu setzen“. Andere Städte wie Geseke oder Rüthen verstünden
das im Gegensatz zu Lippstadt sehr gut, arbeiteten diese teils gar als „Highlights der Städte“ heraus. Auch deshalb
würde die CDL-Fraktion künftig gern auch den Heimatbund in die öffentliche Diskussion mit einbeziehen.
„Autos gehören aufs Parkdeck“
Doch wohin mit den ganzen Autos – schließlich quillt der Hesse-Parkplatz mittlerweile auch werktags über? „Die
gehören eigentlich aufs Parkdeck des neuen Fachmarktzentrums“, sagt Günther Ostkamp. Schließlich stünden direkt
gegenüber des Adenauer-Rings 140 neue Stellplätze zur Verfügung. Und vielleicht mache es ja Sinn, diese endlich mit
ins Parkleitsystem aufzunehmen.
Zu Lasten der geplanten Parkanlage jedenfalls dürfe diese Diskussion kurzfristig nicht geführt werden, da macht
Bartmann-Salmen keine Kompromisse. Zumal der Rat die Weichen für die Grünflächen an der Umflut schon 1998
gestellt und bereits ein Jahr später im „Bebauungsplan 130 Südertor“ festgeschrieben habe. Im Integrierten
Handlungskonzept Altstadt sei die Herausarbeitung der prägenden Elemente Umflut, Lippe und Kanal im Sinne „grün
wahrnehmbarer Wasserläufe“ schließlich klar benannt worden. Mithilfe eines „Grünen Rundweges“ um die Altstadt
entlang der Wasserläufe, so die Idee, sollen die Qualität der „City am Wasser“ sowie auch die Historie erlebbar
gemacht werden. Doch leider, so resümiert Bartmann-Salmen „klafft zwischen Reden und Taten eine große Lücke“. – stn (Quelle: Der Patriot, 4. April 2013)