Trafostation Erwitter Strasse (Blankenburgweg)

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Sommer,

heute wurde ich von Anwohnern des Blankenburgweges und der Erwitter Straße als Ratsmitglied auf die Baumaßahme der Stadtwerke: Verlegung der Trafostation Erwitter Str. auf das Grundstück Ecke Blankenburgweg/ Dusternweg angesprochen. Die Bürger sind äußerst ungehalten, wie sorg- und lieblos man mit dem Thema umgeht.

Kurzfristig habe ich mich daraufhin heute gegen 14.30Uhr mit Frau Jasperneite- Bröckelmann dort getroffen.

Zunächst fragt man sich, warum die bestehende Trafostation mit dem Kiosk verlegt werden muss. Trafostation und Kiosk, der inzwischen Kultstatus hat, wäre mit etwas Farbe vielleicht einer neuen Tür und Ausbesserungsarbeiten durchaus zu retten, und die Ist-Situation hätte auch in den nächsten Jahren und länger dort gut erhalten bleiben können.

Dieses schmale Grundstück lässt sowieso kaum Spielraum für Alternativen.

Nun wurde, wie zunächst angenommen, auf städtischem Grund von den Stadtwerken ein neues Trafogebäude in Fertiggaragenoptik lustlos am Blankenburgweg entlang aufgestellt. Eine Situation, die zur Herbstwoche als Provisorium für Schausteller in Kauf genommen werden darf, nicht aber als dauerhafte Lösung auch in stadtplanerischer Hinsicht auf Jahrzehnte an exponierter Stelle.

Man muss die Frage stellen, ob hier wirklich alle zu beteiligenden Dienststellen gehört wurden?

Passt das in den gültigen Bebauungsplan?

Wurde die Wasserbehörde eingeschaltet?

Wurde das Grünflächenamt gefragt?

Fanden Überprüfungen in Flora und Fauna statt?

 

Die südliche Umflut steht unter Denkmalschutz, ebenso wie die in unmittelbarer Nähe stehende Gebäudeanlage. Über Jahrzehnte hatte sich hier eine passende Vegetation gebildet, die auch dem erst kürzlich erneut bekräftigtem Wunsch nach neuen Wegen entlang der Umflut sehr entgegen kam. Das wird hier torpediert, wie man sagt scheinbar nach dem Motto: Koste es was es wolle.

Gerade ist man dabei den 1,5m tiefen Graben für die Stromleitungen zu ziehen geradewegs auf die ca. 100 Jahre alte Weide mit stadtbildprägendem Charakter zu. Selbst wenn man die Baumkrone umgehen würde, ist der Erhalt des Baumes gefährdet.

Bedenkenswert ist auch, dass scheinbar das besagte Grundstück, geschätzt 500 qm, inzwischen an die Stadtwerke veräußert wurde, oder genauer gesagt, getauscht wurde. Das mag zwar für die Stadtwerke ein gutes Geschäft gewesen sein, aber damit ist diese kleine grüne Oase für immer zerstört.

Vor einigen Jahren hatte der Rat die Verwaltung beauftragt alle Grünflächen aufzulisten, die evtl. mal einer privaten Nutzung zuzuführen wären. Diese Fläche stand nicht zur Disposition. Auch wenn die Verwaltung hier evtl. freie Hand hatte, so darf an solchen Stellen der Rat nicht außen vor bleiben.

Ich bitte Sie daher das weitere Vorgehen sofort stoppen zu lassen und den Rat und weitere Beteiligte zu informieren, damit eine bessere als diese Lösung gefunden wird.

Die nicht erkennbare Verbesserung an der Erwitter Straße führt zu einer extremen Verschlechterung des Wohnumfeldes am Blankenburgweg und vermindert deutlich das planerische Ziel eines attraktiven Fußweges entlang der südlichen Umflut umzusetzen.

Auch wenn hier die Stadtwerke und nicht direkt die Stadt baut, so ist es keinem Bürger zu vermitteln, dass hier so verfahren werden darf, wenn Privatleute zu Recht sich an Gesetz und Ordnung halten müssen.

Für die Christdemokraten Lippstadt

Eberhard Ballhorn

(Sprecher im Stadtentwicklungsausschuss / STEA)